Kultur 18. Februar 2012

Berlinale 2012: Amnesty-Filmpreis für "Just the Wind"

Porträtfoto des Preisträgers mit Urkunde und zwei weiteren Männern und einer Frau

Amnesty-Filmpreis 2012: Amnesty-Jury mit Regisseur Bence Fliegauf

Der Amnesty-Filmpreis auf der diesjährigen Berlinale geht an Just the Wind (Csak a szél) von Bence Fliegauf (Ungarn/Deutschland/Frankreich 2012). Der Film lief in der Sektion Wettbewerb des Festivals.

"Der Film Just the Wind weist kunstvoll auf die erschreckende Situation der Roma in Ungarn hin", begründete die Amnesty-Jury (Schauspielerin Birgit Minichmayr, Regisseur Ayat Najafi und Markus Beeko von Amnesty International) die Entscheidung. "Bence Fliegauf erinnert uns auf eindringliche Weise daran, was es für Menschen bedeutet, zwischen alltäglicher Diskriminierung und rassistischem Terror zu leben."

Ein Junge mit verschlissenem T-Shirt läuft über einen Feldweg am Waldrand

Filmsequenz aus "Just the Wind" ("Csak a szél") von Bence Fliegauf, Preisträger beim Amnesty-Filmpreis 2012 

Ausgehend von einer realen Mordserie, der in Ungarn in gut einem Jahr acht Menschen zum Opfer fielen, schildert Fliegauf die Pogromstimmung, aus der Gewalt gegen Minderheiten entsteht. "Der Zuschauer erlebt den Alltag einer Roma-Familie bis zu ihrer Ermordung. Das sich ankündigende tragische Ende liegt beklemmend über der Sommeridylle", sagte Schauspielerin Birgit Minichmayr bei der Verleihung des Preises in Berlin:

Die außergewöhnliche Nähe, die die nervöse Kameraführung schafft , bringt uns der Angst der Protagonisten verstörend nahe. Deswegen verdient das Team von Just the Wind den Amnesty-Filmpreis!

Der Amnesty-Filmpreis wurde in diesem Jahr zum achten Mal verliehen. Er ist mit 5.000 Euro dotiert. Mit dem Preis möchte Amnesty International die Aufmerksamkeit von Fachleuten und Publikum auf das Thema Menschenrechte lenken und Filmemacher dazu ermutigen, sich dieses Themas verstärkt anzunehmen.

Weitere Informationen zum Amnesty-International-Filmpreis findest du hier.

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